Die Woche begann sehr gut. Montag war Columbus Day und deshalb hatte ich frei. So konnte ich daher einen „auf gemuetlich“ machen, mit lang schlafen und Ruehrei zum Brunch. Wirklich produktiv wurde ich nur fuer einen kurzen Moment als ich den letzten Blog Eintrag verfasste.

Am Dienstag besuchten Jamila (eine aus dem Buero) und ich ein neues 3 Zimmer Appartement, um es vielleicht in Zukunft zu mieten; fuer die naechsten Fluechtlinge, die bald kommen werden. Wir mussten dabei ein vor gefertigtes Blatt unseres Bueros ausfuellen, um festzustellen ob alles funktionierte wie es sollte. So untersuchten wir z.B. jedes Fenster ob es sich gut oeffnen ließ oder ob es irgendwo eine Stelle in der Wohnung gibt an der Putz von den Waenden blaettert. Als ich wieder zurueck kam fand ich einen großen Haufen voll Briefen von IOM auf meinem Schreibtisch. Meine neue Aufgabe war nun sie zu oeffnen und die betreffenden Klienten anzurufen, das sie ihn abholen. Sie bekamen diesen Brief, da IOM fuer den Transport vom Fluechlingslager in die USA einen Anteil von den angefallen Kosten zurueck haben will. Mehr Infos zu IOM findet ihr hier:http://www.iom.int/jahia/Jahia/about-iom/lang/en. Unsere Klienten haben aber die Chance wenn sie nicht Arbeiten oder eine große Familie zu Ernaehren haben den monatlichen Betrag zu senken. Am Abend wollte ich eigentlich wieder laufen gehen jedoch fand ich leider keinen der mich mitnehmen konnte.

Mittwoch war ein „Hammer Tag“, Stephan und ich mussten 2 Appartments fuer insgesamt 8 Klienten moebelieren. Im Klartext heißt das, dass jedes Appartement: einen Kleiderschrank, einen Tisch, so viel Stuehle wie Bewohner, ein bzw. 2 Sofas, so wie einen Coffe-Table bekommt. Die schweren Sofas mussten wir jedoch vorher noch von einer gemeinnuetzlichen Organisation abholen. Natuerlich laeuft nicht alles reibungslos und so hatten wir beim ersten Appartment erhebliche Probleme den Tisch durch die Tuer zu bekommen. Aehnliche Probleme hatten wir beim zweiten Appartment mit dem Sofa. Im Buero war dann der erste Klient um sein Travel Loan Bill von IOM abzuholen. Nachdem alles geklaert war und er mir versicherte dass er wuesste wie man eine Money Order macht, konnte er gehen. Zuhause probierte ich endlich die Brokoli-Suppe zu machen. Und ja es funktionierte und schmeckte sehr gut. Zwar hatte ich keinen Stabmixer zu verfuegung jedoch half ich mir mit einem Milchshake Mixer weiter. Danach schaute ich mir noch den wundervollen Film „King’s speach“ an.

 

Der Donnerstag war auch wieder rappel voll von Arbeit. Um 9am sollte ich einem Klienten den sehr langen Weg zum Brightside Krankenhaus zeigen. Leider verpennte er jedoch den Termin, so dass er erst gegen 9.30am im Buero eintraf. Der Fußmarsch dauert laut Google Maps nur 36min, jedoch mit meinem Klienten zusammen der fuer gewoehnlich nicht so schnell geht, brauchten wir 50min. Die Aufgabe neben dem Weg zeigen bestand auch darin ihm zu erklaeren wir man eine Karte liest. Leichter gesagt als getan, wie ich herausfand. Also zeigte ich ihm bei jeder Abzweigung wo wir waren und so konnter mit verfolgen, wie wir uns auf der Karte Stueck fuer Stueck fortbewegen. Am  Ende des Wegs so glaube ich hatte er das System verstanden und wird in Zukunft in der Lage sein Karten zu lesen. Zurueck im Buero half ich noch einem Klienten seinen Beitrag von 140 auf 50$ pro Monat fuer IOM zu veringern und dann ging es los das dritte Appartment zu moebelieren. Das schoene war das es sich im 2. Stock befand und wir nicht in der Lage waren ueber die schmale Treppe den großen Kleiderschrank wir auch das Sofa zu schleppen. So waren wir gezwungen den zweiten Eingang zu nehmen, der vom Garten ueber eine ca. 8 Meter hohe Stahlleiter uns in die Wohnung fuehrte. Der aufkommende Nieselregen machte die Treppe ein wenig rutschig, so dass wir extrem gut aufpassen mussten wo wir hintraten. Als das fertig war sollten nun noch alle 3 Appartments Betten bekommen. Die wir allerdings erst beim Matratzen Geschaeft noch eingeladen mussten. Als wir diesen Job auch erledigt hatten, gab es noch einen weiteren letzten Punkt auf unserer Liste: eine Moebelspende. So fuhren wir los in Richtung Suburbia um die Spende abzuholen. Danach konnte mich Stehpan endlich am Bahnhof noch gerade rechtzeitig fuer den Zug nach Philly absetezen. Denn ich wollte am Abend noch zum Trentmoeller Konzert gehen. Einlass war um 7pm und nach 2 ganz passabelnen DJs, spielte endlich die Vorband, ab 9pm fuer ein kurzes sehr gutes rockiges Set. Bis schließlich von 10pm an ab der Meister mit seiner Band die Buehne betrat. Er rockte das Theater of Living Arts und es war eine genialle Show. Leider musste ich sie jedoch nach gut 2 Stunden verlassen, denn ich musste ja noch zurueck zu den Jungs, die morgen nicht frei hatten wie ich. Und aus Ruecksicht wollte ich nicht erst um 2am bei ihnen in die Bude hinen schneien.

Nach 6 Stunden Schlaf stand ich dann auch schon wieder auf den Beinen, denn ich wollte ja noch etwas von der Stadt sehen. Nachdem ich David der eine Art Hausmeisterdienst in der Lutherischen Gemeinde von Philadelphia absolviert gefunden hatte, verging ein wenig Zeit. Schließlich fand ich ihn beim Staubsaugen in der Kirche. Da er nur eine kurze Mittagspause hat, verworfen wir den Plan schnell in die Stadt gemeinsam zu fahren. So fuhr ich allein los zum beruehmten Museum of Art und wurde gleich Mitglied. Denn es war nur der doppelte Eintrittspreis und ich werde mit großer Wahrscheinlichkeit das Museum des oefteren besuchen. Sie hatten auch eine sehr interessante Sonderausstellung zum Thema „Rembrandt and the Face of Jesus“. Es war sehr interessant zu erfahren wie sehr Rembrandt mit seinen Gemaelden das Gesicht von Jesus in der Kunst veraenderte. Danach besuchte ich noch den oeffenlichen Rodin Park, der „Denker“ und die „Buerger von Calais“ sind dort frei zugaenglich. Das Muesum wird zurzeit leider umgebaut.

Wie das Wochenende weiterging werde ich im naechsten post beschreiben.